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Variable Darlehen bieten flexible Tilgungsmöglichkeiten

Des Deutschen liebstes Kind sind Darlehen mit einer möglichst langen Zinsfestschreibung. Der Vorteil ist die Zinssicherheit, die allerdings zu Lasten der Flexibilität bei der Tilgung geht. Wem die üblichen Sondertilgungsmöglichkeiten (in der Regel maximal 10% p.a.) nicht reichen, kann mit einem variablen Darlehen deutlich besser fahren.

Variable Darlehen sind bei den deutschen Banken ein eher ungeliebtes Stiefkind. Grund ist, dass Banken ein Problem bei der Kalkulation der Konditionen haben. Auf der einen Seite ist der Bearbeitungsaufwand der gleiche ist wie bei einem langfristig festgeschriebenen Darlehen. Auf der anderen Seite läuft so ein Darlehen ggf. aber nur wenige Monate bis zur vollständigen Tilgung.  Wie soll man da die Zinskonditionen kalkulieren? Auf welchen Zeitraum soll man als Bank u.a. den Bearbeitungsaufwand umlegen? Bis vor wenigen Jahren konnte man sich als Bank mit einer Bearbeitungsgebühr behelfen, aber die sind nicht mehr zulässig. In der Folge lehnen viele Banken rein variable Darlehen ab oder kalkulieren mit Zinskonditionen "jenseits von gut und böse".

So funktionieren variable Darlehen!

Die Zinskonditionen eines variablen Darlehens sind nicht für 5, 10 oder mehr Jahre festgeschrieben, sondern werden alle 1-3 Monate z.B. an den aktuellen Geldmarktzinssatz "EURIBOR" (oder einen anderen Referenzzins) angepasst. Der EURIBOR ist der offizielle Zinssatz, zu dem sich große Banken untereinander Geld leihen. Er orientiert sich am Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank und wird jeden Tag in der Presse veröffentlicht, so dass auch die monatlichen bzw. vierteljährlichen Zinsanpassungen einfach nachvollziehbar sind.

Variabel Darlehen können dabei meist auch mit länger festgeschriebenen Darlehen kombiniert werden. Sollten die Zinsen für ein variables Darlehen ungewöhnlich stark steigen, besteht jederzeit die Möglichkeit, eine längere Zinsbindung zu vereinbaren.

Variable Darlehen sind fast immer tilgungsfrei!

Die Flexibilität wird maßgeblich dadurch bestimmt, dass variable Darlehen in der Regel tilgungsfrei sind. Anders als bei festgeschriebenen Darlehen gibt es in der Regel keine festen Tilgungsraten (Annuitäten). Die Banken ziehen nur die Zinsraten per Lastschrift ein. Als Darlehensnehmer kann man dann selbst entscheiden, ob und in welcher Höhe man zu den jeweiligen Fälligkeitsterminen per Überweisung Tilgungsraten zahlt oder nicht.

Für wen eignen sich variable Darlehen?

Variable Darlehen eignen sich für alle, denen die üblichen Sondertilgungsmöglichkeiten bei einer längeren Zinsbindung (i.d.R. max. 10% jährlich) nicht ausreichen oder sich die Option offen halten wollen, das Darlehen kurzfristig auch komplett tilgen zu können (ohne dabei eine horrende Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen). Typische Beispiele sind:

  • Selbstständige mit stark schwankendem Einkommen
  • Angestellte mit hohen Bonuszahlungen, Gratifikationen (o.ä.)
  • angehende Bauherren, die erst einmal nur das Baugrundstück finanzieren wollen, um bei Finanzierung des späteren Bauvorhabens nicht an eine Bank festgelegt zu sein
  • Bauherren oder Käufer, die damit rechnen, dass sie ihre Immobilie ggf. kurzfristig wieder verkaufen (z.B. wegen eines beruflich bedingten Umzugs)
  • Bauherren oder Käufer, die den Verkaufserlös einer anderen Immobilie oder andere größere "Kapitalzuflüsse" vor- bzw. zwischenfinanzieren wollen

Varianten!?

Auch wenn die Kreditwirtschaft einigermaßen erfindungsreich ist, wenn es darum geht, Darlehensprodukten einen Namen zu geben (z.B. Flex-Darlehen), steckt hinter allen variablen Darlehen das gleiche Konstrukt. Die einzige echte Variante sind sog. Cap-Darlehen, bei denen gegen Zahlung einer sog. Cap-Prämie eine Zinsober- und -untergrenze vereinbart wird.

Ansonsten gibt es höchstens noch Unterschiede bei der Besicherung der Darlehen. So können Banken, wenn sie beispielsweise den Verkaufserlös einer anderen Immobilie vorfinanzieren sollen, auf eine grundbuchliche Absicherung des Darlehens verzichten (z.B. gegen Abtretung/Verpfändung des zu erwartenden Kaufpreises o.ä.). Das spart die Kosten für die Eintragung einer Grundschuld, ist aber nicht sehr verbreitet.

Wenn schon fest steht, womit das variable Darlehen komplett getilgt werden soll, spricht man von einer Zwischenfinanzierung. Die typischen Beispiele dafür sind insbesondere der Verkauf einer anderen Immobilie oder Kapitalanlagen.

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