Ein Haus aus dem Kornfeld: Das Strohballenhaus
Ein Haus aus Strohballen klingt erst einmal sehr kurios und sehr innovativ. Dabei ist Stroh eines der ältesten Baumaterialien überhaupt.
Strohballenhäuser sind letztlich aber meist nichts anders als Fachwerkgebäude bzw. Holzrahmenbauten (“Fertighaus”) bei denen die sog. Ausfachung bzw. Dämmung mit Strohballen statt mit Steinwolle o.ä. Industrieprodukten erfolgt. Wenn ein solches Strohballenhäuser ohnehin schon als Fachwerkhaus geplant ist, macht es Sinn, die ökologische Bauweise durch den Einsatz von Lehm als Putz zu vollenden.
Für einen Hausbau mit Strohballen braucht es allerdings andere Strohballen als die, die Bauern normalerweise bei der Ernte produzieren. Strohballen für den hausbau müssen stärker gepresst werden.
Strohballenhäuser sind übrigens nicht feuergefährlicher als konventionelle Genäude.
Worauf muss man bei der Finanzierung eines Strohballenhauses achten?
Grundsätzlich wird ein Strohballenhaus nicht anders finanziert als ein “normales” Massivhaus mit vergleichbarem Baustandard. Allerdings gibt es eine Reihe von Banken, die so ihre liebe Not mit alternativen Baustoffen haben. Oftmals werden Abschläge beim Hauswert gemacht. Da viele Strohballenhäuser zudem mit einem hohen Anteil von Eigenleistungen gebaut werden, muss auch dies in der Finanzierung berücksichtigt werden, z.B. durch entsprechende Finanzierungsreserven (falls die Eigenleistungen nicht oder nicht in vollem Umfang geleistet werden können).
Spezielle Fördermittel für Strohballenhäuser sind uns nicht bekannt. Erfüllt das Haus aber die entsprechenden Kriterien, können z.B. Mittel aus den KfW-Programmen für ökologisches Bauen in Anspruch genommen werden.
Literaturtipp:
Astrid und Herbert Gruber. Bauen mit Stroh
Ökobuch Verlag, Staufen 2003; ISBN: 3922964761
Gernot Minke, Friedemann Mahlke: Der Strohballenbau
Ökobuch Verlag; Staufen 2004; ISBN: 3936896011