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Welche Rolle spielt der Energieausweis bei der Finanzierung?

Der Energieausweis ist ein zentrales Dokument im Immobilienbereich, das Auskunft über die energetische Qualität eines Gebäudes gibt. Seine Bedeutung reicht jedoch weit über den Verkauf oder die Vermietung hinaus. Auch bei der Baufinanzierung spielt der Energieausweis eine immer wichtigere Rolle, da die Energieeffizienz eines Gebäudes zunehmend Einfluss auf die Kreditentscheidung und die Konditionen von Banken hat.

Was ist der Energieausweis?

Der Energieausweis bewertet den energetischen Zustand eines Gebäudes und weist es einer bestimmten Energieeffizienzklasse zu. Die Skala reicht dabei von der besten Klasse A+ (sehr energieeffizient) bis zur schlechtesten Klasse H (sehr ineffizient). Grundlage der Bewertung sind der Primärenergiebedarf oder -verbrauch sowie die Bauweise und die technischen Anlagen des Gebäudes.

Es gibt zwei Arten von Energieausweisen:

  • Verbrauchsausweis: Beruht auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der Bewohner.
  • Bedarfsausweis: Beruht auf einer technischen Analyse des Gebäudes und ist unabhängig vom Nutzerverhalten.

Rolle des Energieausweises bei der Baufinanzierung

Immer mehr Banken legen bei der Immobilienfinanzierung großen Wert auf die Energieeffizienzklasse des zu finanzierenden Objekts. Dies hat mehrere Gründe:

  1. Risikoabschätzung: Energieineffiziente Gebäude können hohe Betriebskosten verursachen und haben oft einen geringeren Wiederverkaufswert. Banken bewerten solche Objekte als risikoreicher.
  2. Nachhaltigkeitsstrategien: Viele Kreditinstitute fördern ökologisches Bauen und Wohnen, um ihre eigenen Klimaziele zu erreichen.

Negative Auswirkungen bei schlechter Energieeffizienz

  • Ablehnung der Finanzierung: Banken lehnen in einigen Fällen die Finanzierung von Immobilien der Energieeffizienzklasse G oder H ab.
  • Modernisierungskonzept erforderlich: Oft fordern Kreditinstitute bei schlecht bewerteten Objekten ein detailliertes Modernisierungskonzept. Darin muss dargestellt werden, wie die Energieeffizienz der Immobilie verbessert wird, z. B. durch eine energetische Sanierung.
  • Höhere Finanzierungskosten: Immobilien mit schlechter Energieeffizienzklasse können zu ungünstigeren Zinskonditionen oder geringeren Kreditbeträgen führen. Auch die Darlehenslaufzeit kann beschränkt sein. Damit steigt die Höhe der Tilgung und damit der Darlehensraten.

Vorteile bei hoher Energieeffizienz

  • Günstigere Konditionen: Immobilien mit einer hohen Energieeffizienzklasse (A oder B) werden von vielen Banken mit einem sogenannten „Öko-Bonus“ belohnt. Das bedeutet niedrigere Zinssätze oder höhere Beleihungsgrenzen.
  • Fördermöglichkeiten: Energieeffiziente Gebäude können oft durch spezielle Förderprogramme wie die der KfW-Bank oder BAFA zusätzlich unterstützt werden.
  • Höherer Wiederverkaufswert: Eine gute Energieeffizienzklasse steigert den Wert der Immobilie und verbessert die Attraktivität für potenzielle Käufer.

Tipps für Kreditnehmer

  1. Energieausweis prüfen: Vor der Beantragung einer Finanzierung sollte der Energieausweis genau geprüft werden. Immobilien mit einer schlechten Energieeffizienzklasse sollten nur mit einem konkreten Sanierungsplan erworben werden.
  2. Modernisierungskonzept erstellen: Für energetisch ineffiziente Gebäude kann es sinnvoll sein, schon vorab ein Sanierungskonzept zu entwickeln, um bessere Finanzierungskonditionen zu erhalten.
  3. Vergleich von Banken: Nicht alle Banken gewichten die Energieeffizienz gleich stark. Ein Vergleich kann helfen, die beste Finanzierungslösung zu finden.
  4. Fördermittel nutzen: Es lohnt sich, nach öffentlichen Förderungen zu suchen, um die Kosten einer energetischen Sanierung zu reduzieren.

Fazit

Der Energieausweis ist längst nicht mehr nur ein Pflichtdokument beim Immobilienkauf oder der Vermietung. Seine Aussagekraft über die Energieeffizienz eines Gebäudes spielt auch bei der Baufinanzierung eine entscheidende Rolle (ohne gültigen Energieausweis ist auch eine Anschlussfinanzierung bzw. Umschuldung nicht mehr möglich). Während Immobilien mit schlechter Energieeffizienzklasse oft nur unter strengen Auflagen finanziert werden, bieten hoch energieeffiziente Gebäude attraktive Vorteile wie den Öko-Bonus oder Fördermittel. Eine fundierte Planung und der richtige Partner für die Baufinanzierung sind daher entscheidend, um von diesen Vorteilen zu profitieren.

Tipp: unseren Kunden helfen wir gerne bei der kostengünstigen Erstellung eines Energieausweises!

(Dieser Beitrag wurde mit Ki erstellt und redaktionell bearbeitet bzw. ergänzt)