Baulast und Baulastverzeichnis
Beim Kauf einer Immobilie ist es essenziell, sich nicht nur mit dem Zustand der Immobilie und dem Grundbuch vertraut zu machen, sondern auch das sogenannte Baulastverzeichnis zu prüfen. Doch was genau ist eine Baulast, wie wirkt sie sich aus, und worauf sollten Immobilienkäufer sowie Darlehensnehmer achten? In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Fragen und geben praxisnahe Tipps.
Was ist eine Baulast?
Eine Baulast ist eine freiwillige Verpflichtung des Grundstückseigentümers gegenüber der Baubehörde, bestimmte Einschränkungen oder Verpflichtungen auf seinem Grundstück zu dulden oder auszuüben. Beispiele für Baulasten sind:
- Zuwegungsbaulasten: Das Recht, ein benachbartes Grundstück zu betreten oder zu überqueren.
- Abstandsflächenbaulasten: Die Verpflichtung, den Bauabstand eines Nachbarn zu gewährleisten.
- Nutzungsbaulasten: Einschränkungen oder besondere Regelungen zur Nutzung des Grundstücks, z. B. für Stellplätze.
Diese Baulasten werden - ausgenommen im Bundesland Bayern- nicht im Grundbuch eingetragen, sondern im Baulastverzeichnis festgehalten. Daher genügt eine Grundbuchprüfung allein nicht, um alle relevanten Verpflichtungen eines Grundstücks zu erkennen.
Bedeutung des Baulastverzeichnisses
Das Baulastverzeichnis wird von den zuständigen Bauämtern geführt. Es enthält alle bestehenden Baulasten, die auf einem Grundstück liegen.
Warum ist das Baulastverzeichnis so wichtig?
Baulasten können erhebliche Auswirkungen auf die Nutzung oder den Wert eines Grundstücks haben. So kann beispielsweise eine Zuwegungsbaulast die baulichen Möglichkeiten einschränken oder eine Abstandsflächenbaulast die Realisierung bestimmter Bauvorhaben verhindern.
Pflichtunterlage bei der Darlehensbeantragung
Seit einiger Zeit verlangen Banken regelmäßig eine Auskunft aus dem Baulastverzeichnis als Teil der Prüfung der Sicherheiten für die Immobilienfinanzierung. Diese Unterlage gibt der Bank Aufschluss darüber, ob und inwieweit das Grundstück durch Baulasten belastet ist. Baulasten können den Beleihungswert der Immobilie negativ beeinflussen, weshalb eine präzise Kenntnis darüber unverzichtbar ist.
Worauf müssen Käufer achten?
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Baulasten vorab prüfen: Beim Immobilienkauf sollten Käufer frühzeitig einen Auszug aus dem Baulastverzeichnis einholen. Dieser gibt Klarheit darüber, ob Einschränkungen bestehen, die den Kaufpreis oder die Nutzbarkeit der Immobilie beeinflussen könnten.
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Baulasten bewerten: Nicht jede Baulast ist automatisch problematisch. Es kommt darauf an, wie sie die geplante Nutzung der Immobilie beeinflusst. Hierbei kann ein erfahrener Architekt, Bauingenieur oder Immobilienberater helfen.
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Rücksprache mit der Bank: Banken bewerten bestehende Baulasten individuell. Einige Baulasten können dazu führen, dass die Bank den Beleihungswert senkt oder strengere Kreditbedingungen stellt.
Wie wir Sie unterstützen
Wir wissen, wie komplex der Immobilienkauf und die damit verbundene Darlehensbeantragung sein können. Daher unterstützen wir unsere Kunden gerne bei der Beschaffung der Auskunft aus dem Baulastverzeichnis. Durch unser Netzwerk und unsere Erfahrung können wir sicherstellen, dass alle relevanten Unterlagen rechtzeitig und vollständig vorliegen.
Fazit:
Die Prüfung des Baulastverzeichnisses ist ein unverzichtbarer Schritt beim Immobilienkauf und bei der Beantragung eines Darlehens. Bestehende Baulasten können die Nutzbarkeit und den Wert einer Immobilie beeinflussen. Durch eine frühzeitige Klärung und professionelle Unterstützung können Käufer unangenehme Überraschungen vermeiden und den Weg zu einer reibungslosen Finanzierung ebnen. Wir stehen Ihnen bei diesem Prozess gerne beratend zur Seite!
(Dieser Betrag wurde mit Ki geschrieben und redaktionell angepasst/ergänzt)
