Mehr Infos
Skip to main content

Sollzinssatz: Definition, Unterschiede und Einflussfaktoren

Der Sollzinssatz spielt bei der Immobilienfinanzierung eine zentrale Rolle und ist einer der wichtigsten Begriffe, den Kreditnehmer verstehen sollten. Doch was genau ist der Sollzinssatz, worin unterscheidet er sich vom Effektivzinssatz, und welche Faktoren beeinflussen seine Höhe? In diesem Beitrag klären wir diese Fragen im Detail.

Was ist der Sollzinssatz?

Der Sollzinssatz (gggf. auch Nominalzins genannt) bezeichnet die reine Verzinsung des aufgenommenen Darlehensbetrags – ohne Berücksichtigung weiterer Kosten, die mit der Finanzierung verbunden sind. Er wird auch oft als "Nominalzinssatz" bezeichnet und gibt an, wie hoch die Zinsbelastung auf den noch offenen Kreditbetrag pro Jahr ist.

Beispiel: Bei einem Sollzinssatz von 3 % zahlen Sie für ein Darlehen von 100.000 Euro jährlich 3.000 Euro Zinsen, sofern keine Tilgung erfolgt.

Sollzinssatz vs. Effektivzinssatz

Der Effektivzinssatz hingegen bietet einen umfassenderen Blick auf die tatsächlichen Kosten eines Darlehens. Er umfasst nicht nur den Sollzinssatz, sondern auch alle weiteren Kosten, die mit dem Kredit verbunden sind. Dazu zählen beispielsweise:

  • Kosten für die Eintragung von Grundschulden und die Gebäudeversicherung (Immobilienfinanzierungen)
  • Kosten für eine Restschuldversicherung oder andere Versicherungen, sofern das Auflage der Darlehenszusage ist!
  • Tilgungsmodalitäten (z. B. Ratenhöhe und Zinsbindungsdauer)
  • Zahlungszeitpunkte

Der Effektivzinssatz zeigt also die Gesamtkosten des Kredits als Prozentsatz pro Jahr und ermöglicht so einen besseren Vergleich verschiedener Kreditangebote. Bei Immobilienfinanzierungen spielt der Effektivzins eigentlich keine wichtige Rolle mehr, da beispielswesie die Kosten für die Grundchuldeintragung und Gebäudeversicherungen bei allen Immobiliardarlehen bzw. Darlehensgebern anfallen.

Wichtiger Unterschied: Während der Sollzinssatz nur die reine Verzinsung beschreibt, spiegelt der Effektivzinssatz die tatsächlichen Gesamtkosten wider. Daher ist der Effektivzinssatz bei der Auswahl eines Darlehens entscheidender, um die Gesamtkosten der Finanzierung zu verstehen.

Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Sollzinssatzes?

Die Höhe des Sollzinssatzes hängt von mehreren Faktoren ab, die sowohl von Ihrer persönlichen Situation als auch von der allgemeinen Marktlage abhängen. Zu den wichtigsten Einflussfaktoren gehören:

1. Allgemeines Zinsniveau

Der Sollzinssatz orientiert sich am allgemeinen Marktzinsniveau, das wiederum von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst wird. Bei niedrigen Leitzinsen der EZB sinkt in der Regel auch der Sollzinssatz.

2. Kreditlaufzeit und Zinsbindungsfrist

Längere Zinsbindungsfristen bieten mehr Planungssicherheit, da der Zinssatz für einen festgelegten Zeitraum garantiert wird. Allerdings sind die Sollzinsen bei längerer Zinsbindung oft höher als bei einer kurzen Laufzeit, da die Bank ein größeres Zinsrisiko eingeht.

3. Höhe des Eigenkapitals

Je mehr Eigenkapital Sie in die Finanzierung einbringen, desto geringer ist das Risiko für die Bank. Dies wird oft mit einem niedrigeren Sollzinssatz belohnt. Ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20 % wird häufig empfohlen.

4. Bonität des Kreditnehmers

Ihre finanzielle Situation, insbesondere Ihr Einkommen, Ihre Ausgaben und Ihre Kreditwürdigkeit, wird von der Bank bewertet. Eine gute Bonität führt in der Regel zu besseren Konditionen und einem niedrigeren Sollzinssatz.

5. Darlehenssumme und Beleihungsauslauf

Die Höhe des Darlehens und das Verhältnis von Darlehensbetrag zum Wert der Immobilie (Beleihungsauslauf) beeinflussen den Sollzinssatz. Ein niedriger Beleihungsauslauf (z. B. 60 % oder weniger) führt in der Regel zu günstigeren Zinsen.

6. Sondervereinbarungen

Sondertilgungsmöglichkeiten oder die Option, die Ratenzahlung flexibel anzupassen, können ebenfalls Auswirkungen auf den Sollzinssatz haben. Solche Vereinbarungen machen den Kredit flexibler, können aber auch die Kosten erhöhen.

Fazit

Der Sollzinssatz gibt an, wie hoch die reine Verzinsung eines Kredits ist, während der Effektivzinssatz die Gesamtkosten widerspiegelt. Beide Kennzahlen sind wichtig, um die echten Kosten eines Darlehens zu verstehen. Bei einer Immobilienfinanzierung spielt der Effektivzins allerdings kaum noch eine Rolle. Die Höhe des Sollzinssatzes wird durch viele Faktoren beeinflusst, darunter die allgemeine Zinslage, Ihre Bonität und der Eigenkapitalanteil.

Beim Vergleich von Kreditangeboten ist es daher wichtig, nicht nur auf den Sollzinssatz zu achten, sondern auch den Effektivzinssatz und die individuellen Vertragsbedingungen im Auge zu behalten (gilt insbesondere für Ratenkredite, weniger für Immobiliardarlehen). Eine professionelle Beratung kann helfen, die besten Konditionen für Ihre persönliche Situation zu finden.

(Dieser Beitrag wurde von KI geschrieben, aber redaktionell bearbeitet und ergänzt)