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Bodenrichtwert

Der Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Wert eines Grundstücks pro Quadratmeter, der auf Basis von realen Kaufpreisen für vergleichbare Grundstücke in einer bestimmten Lage ermittelt wird. Er wird von den Gutachterausschüssen für Grundstückswerte regelmäßig (meist alle zwei Jahre) festgelegt und in sogenannten Bodenrichtwertkarten oder -tabellen veröffentlicht. Der Bodenrichtwert bezieht sich dabei immer auf eine definierte Nutzung (z. B. Wohnbaufläche, Gewerbefläche) und ist ein zentraler Orientierungswert für die Bewertung von Grundstücken.

Bedeutung des Bodenrichtwerts

  1. Grundlage für die Wertermittlung:

    • Der Bodenrichtwert wird oft als Ausgangspunkt für die Bewertung eines Grundstücks herangezogen. In der Regel wird der Bodenwert durch Multiplikation des Bodenrichtwerts mit der Grundstücksfläche berechnet.
    • Weicht die Größe des Grundstücks erheblich von der Größe des Grundstückes ab, das als Basis für die Ermittlung des Bodenrichtwertes dient, muss der Bodenwert entsprechend angepasst werden
    • Beispiel: Bei einem Bodenrichtwert von 300 €/m² und einer Grundstücksfläche von 500 m² ergibt sich ein Bodenwert von 150.000 €.
  2. Orientierungshilfe bei Kauf und Verkauf:

    • Der Bodenrichtwert gibt Käufern und Verkäufern eine Orientierung, ob der aufgerufene Kaufpreis eines Grundstücks angemessen ist.
    • Wichtig: Der Bodenrichtwert ist ein Durchschnittswert und kann von den tatsächlichen Kaufpreisen (je nach Lage, Beschaffenheit, Erschließung) abweichen.
  3. Bedeutung für die öffentliche Hand:

    • Der Bodenrichtwert wird auch für steuerliche Zwecke (z. B. bei der Grundsteuer oder Erbschaftssteuer) sowie bei der Berechnung von Entschädigungen bei Enteignungen oder Bauvorhaben herangezogen.

Bedeutung des Bodenrichtwertes im Rahmen der Finanzierung

Der Bodenrichtwert spielt eine zentrale Rolle bei der Immobilienfinanzierung, insbesondere bei der Bewertung von Sicherheiten durch die Bank:

  1. Ermittlung des Beleihungswerts:

    • Der Bodenrichtwert dient als Grundlage zur Ermittlung des Grundstückswerts, der Teil des Beleihungswerts ist. Die Bank verwendet den Bodenrichtwert, um sicherzustellen, dass die Finanzierung auf realistischen Grundstückswerten basiert.
  2. Sicherheitenbewertung:

    • Der Bodenrichtwert gibt der Bank eine objektive Einschätzung des Grundstückswerts unabhängig von subjektiven Marktpreisabweichungen. So kann die Bank das Risiko einer Überfinanzierung reduzieren.
  3. Risikobewertung der Immobilie:

    • Grundstücke in Regionen mit stabilen oder steigenden Bodenrichtwerten werden von Banken in der Regel als wertstabil angesehen und können bessere Finanzierungskonditionen erhalten.
    • Umgekehrt kann ein sehr niedriger Bodenrichtwert oder ein stagnierender/abfallender Wert in strukturschwachen Regionen die Bewertung negativ beeinflussen.
  4. Grundstücksanteil bei Neubauten:

    • Insbesondere bei Neubauvorhaben ist der Bodenrichtwert relevant, da er unabhängig von den Baukosten den Grundstückswert bestimmt. Dieser Wert fließt in die Gesamtkostenberechnung und damit in die Finanzierung ein.

Beispiel:

Ein Bauherr möchte ein Grundstück mit 600 m² in einer Wohngegend kaufen, für die ein Bodenrichtwert von 400 €/m² gilt. Der Bodenwert beträgt somit: 600 m² × 400 €/m² = 240.000 €.

Die Bank verwendet diesen Wert als Grundlage, um den Beleihungswert zu berechnen. Falls der Verkehrswert des Grundstücks durch andere Faktoren (z. B. Hanglage, schlechte Erschließung) abweicht, kann die Bank diesen Wert entsprechend anpassen.

Bodenrichtwert Fazit:

Der Bodenrichtwert ist ein objektiver Maßstab zur Bewertung von Grundstücken und damit ein wichtiger Parameter in der Immobilienfinanzierung. Er hilft Banken, den Beleihungswert zu ermitteln, und gibt Käufern sowie Verkäufern Orientierung hinsichtlich der Grundstückspreise. Zudem beeinflusst er die Finanzierungskonditionen, da wertstabile Grundstücke oft als geringeres Risiko angesehen werden.

(Dieser Beitrag wurde mit KI geschrieben und redaktionell bearbeitet und ergänzt)