Beleihungswert
Der Beleihungswert ist der Wert einer Immobilie, den eine Bank oder ein Kreditinstitut bei der Finanzierung als Grundlage für die maximale Darlehenshöhe heranzieht. Er wird als konservative Schätzung des Immobilienwertes festgelegt und orientiert sich an dem langfristig erzielbaren Wert der Immobilie, unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen. Ziel des Beleihungswerts ist es, das Risiko der Bank bei der Kreditvergabe zu minimieren.
Merkmale des Beleihungswerts
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Langfristige Perspektive:
- Der Beleihungswert berücksichtigt den Wert der Immobilie über einen langen Zeitraum hinweg (meist 10-30 Jahre).
- Kurzfristige Marktschwankungen oder spekulative Wertsteigerungen werden in der Regel nicht berücksichtigt.
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Konservativer Ansatz:
- Der Beleihungswert liegt in der Regel unter dem aktuellen Marktwert oder Kaufpreis der Immobilie. Banken setzen ihn bewusst niedriger an, um ihr Risiko bei einem möglichen Zahlungsausfall des Kreditnehmers zu reduzieren.
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Sicherheit für die Bank:
- Der Beleihungswert gibt der Bank Sicherheit, dass der Kredit auch bei einer Verwertung der Immobilie, z. B. im Rahmen einer Zwangsversteigerung, größtenteils zurückgezahlt werden kann.
Wie wird der Beleihungswert ermittelt?
Die Ermittlung des Beleihungswerts ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit und ist in der sog. Beleihungswertermittlungsverordnung - BelWertV geregelt. Die genaue Methode hängt u.a. von der Immobilienart, der Darlehenshöhe und der Nutzung der Immobilie ab. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Beleihungswert.
Unterschiede zwischen Beleihungswert und Marktwert
| Merkmal | Beleihungswert | Marktwert (Verkehrswert) |
|---|---|---|
| Definition | Langfristiger, konservativer Wert der Immobilie | Preis, der am Markt für die Immobilie erzielt werden kann |
| Ansatz | Sicherheitsorientiert | Markt- und nachfrageorientiert |
| Höhe | In der Regel niedriger als der Marktwert | Abhängig von Angebot und Nachfrage |
| Verwendung | Basis für die Kreditvergabe und maximale Darlehenshöhe | Grundlage für Kaufpreisverhandlungen oder steuerliche Zwecke |
Beleihungswert und Beleihungsauslauf
Der Beleihungswert hat direkten Einfluss auf den Beleihungsauslauf, also den Anteil des Darlehens im Verhältnis zum Beleihungswert der Immobilie.
- Beispiel:
- Beleihungswert: 300.000 €
- Darlehenssumme: 240.000 €
- Beleihungsauslauf: 80 % (240.000 € / 300.000 €).
Je niedriger der Beleihungsauslauf, desto geringer das Risiko für die Bank, was sich oft in besseren Kreditkonditionen widerspiegelt. Häufig finanzieren Banken nur einen bestimmten Prozentsatz des Beleihungswerts (z. B. 80–90 %).
Wichtigkeit des Beleihungswerts
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Grundlage für die Kreditvergabe:
- Der Beleihungswert bestimmt, wie viel die Bank bereit ist zu finanzieren. Der Kreditnehmer muss die Differenz zwischen Kaufpreis und Beleihungswert oft mit Eigenkapital decken.
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Sicherheiten für die Bank:
- Sollte es zu einem Zahlungsausfall kommen, dient der Beleihungswert als Basis für die Verwertung der Immobilie.
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Kreditkonditionen:
- Je geringer der Beleihungsauslauf (Verhältnis zwischen Darlehenssumme und Beleihungswert), desto bessere Konditionen (z. B. Zinssätze) kann der Kreditnehmer erhalten.
Unser Service
Die Bestimmung des Beleihungswerts ist ein zentraler Bestandteil der Immobilienfinanzierung. Wir unterstützen Sie dabei:
- Den Unterschied zwischen Kaufpreis, Marktwert und Beleihungswert zu verstehen.
- Ihre Finanzierung so zu planen, dass der Eigenkapitalbedarf optimal berücksichtigt wird.
- Die besten Konditionen für Ihre Finanzierung zu sichern, basierend auf dem Beleihungswert.
Unser Ziel ist es, Ihnen maximale Transparenz und Sicherheit in der Finanzierung Ihrer Immobilie zu bieten. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne!
