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Immobilienfinanzierungen ohne Bonitätsprüfung?

Wir erhalten immer wieder Anfragen von Menschen, die eine Immobilienfinanzierung “ohne Bonitätsprüfung” suchen. Dahinter stehen vor allem Anfragen von Menschen mit negativen Schufa-Einträgen, aber auch Anfragen von Menschen, die ihre Einkommens- und Vermögenssituation nicht offenlegen wollen oder Einkünfte und Vermögen nicht belegen können (wollen). Aber vergeben Banken tatsächlich Darlehen ohne die Bonität der Darlehensnehmer zu prüfen?

Grundsätzlich gilt, dass Banken (oder andere Darlehensgeber) bei einer Immobilienfinanzierung immer die Bonität des Darlehensnehmers prüfen. Baufinanzierung ohne Bonitätsprüfung gibt es nicht!

Bei jeder Immobilienfinanzierung verlangt die Bank eine sog. Selbstauskunft, in der Angaben zur Person sowie zur Einkommens- und Vermögenssituationgemacht werden müssen (wobei “Vermögen” auch “Verbindlichkeiten” einschließt). Aus den Angaben in der Selbstauskunft muß hervorgehen, dass der Darlehensnehmer “höchstwahrscheinlich” in der Lage ist, die Zins- und Tilgungsraten für die Finanzierung tragen zu können. Zudem beinhaltet eine solche Selbstauskunft immer auch die Erlaubnis zur Einholung von Auskünften (beispielsweise bei der Schufa). Auch aus diesen Auskünften sollte sich ein positives Bild ergeben.

Ist die erste Stufe der Bonitätsprüfung erfolgreiche verlaufen, kommt der nächste Teil: die Prüfung der Angaben in der Selbstauskunft. Und da gibt es jetzt tatsächlich feine Unterschiede.

Grundsätzlich gilt, dass alle Angaben, die Sie in der Selbstauskunft machen, auch durch Unterlagen entsprechend nachgewiesen werden müssen. Bis zum März 2016 konnten Banken bei Darlehen bis ca. 50 bis 60 Prozent des aktuellen Immobilienwertes ("Realkredite") auf die Prüfung der persönlichen Einkommenssituation verzichten. Aufgrund gesetzlicher Änderungen ist es damit aber bei Darlehen an natürliche Personen vorbei (ohne nachweisbares Einkommen geht da nichts mehr!).