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Was taugen Vergleichsportale für Baufinanzierungen?

Nach der Pleite Stromversorgers BEV stehen Vergleichsportale für Energieversorger, Hotels, Kredite usw. in der Kritik. Verbaucherschützer bemängeln schon lange, dass diese  Online-Portale keinen echten Marktüberblick bieten und die Anbieter bevorzugen, die die meisten Provisione zahlen. Wie sieht das beim Thema Immobilienfinanzierungen aus? Was taugen Vergleichsportale für Baufinanzierungen im Internet?

Wer beispielsweise bei Verivox die Rubrik "Baufinanzierungen" anklickt, kann dort anhand von 3 Daten (Kaufpreis der Immobilie, gewünschtes Darlehen und gewünschte Zinsbindung) einen Preisvergleich starten. Das Ergebis dieses Zinsvergleichs ist -gelinde gesagt. bescheiden,. Im Ergebnis erhält man eine Bandbreite an Zinskonditionen. Anschließend wird man aufgefordert, eine Finanzierung anzufragen. Dabei muss man allerdings dann seine kompletten persönlichen Daten offenlegen. Ein echter Preis- und Konditionsvergleich mit wenigen Eckdaten ist also nicht möglich. Das ganze taugt somit höchstens als ganz grobe Orientierung.

Aber: anders geht es auch nicht, denn Immobilienfinanzierungen sind ein ziemlich komplexes Finanzprodukt. Bei der Auswahl der Banken, die für die gewünschte Finanzierung überhaupt in Frage kommen, hängt es oft an Kleinigkeiten wie der Lage oder Art der Immobilie, der Bonität des Darlehensnehmers und zig anderen Faktoren. Das ist anders als bei dem Vergleich von Strompreisen oder Privathaftpflichtversicherungen, der mit wenigen Eckdaten zu machen ist.

Alles andere als unabhängig!

Bleiben wir bei Verivos. In den aktuellen Fernsehwerbespots mit Matio Barth wird behauptet, dass Verivox unabhängig ist. Das ist schlicht gelogen! Verivox lebt von den Vermittlunsgprovisionen, die die in den Vergleichen gelisteten Anbieter bei einem Vertragsabschluss an Verivox zahlen. Damit ist Verivox per Definition nicht unabhängig. Verivox, wie auch andere Preisvergleichsportale, erwecken gerne den Eindruck, unabhängig zu sein und einen umfassenden Marktüberlick zu bieten. Das ist schlichtweg falsch. So fehlen beispielsweise bei den Versicherungen diverse günstige Anbieter (beispielsweise die HUK).

Auch im Produktbereich "Baufinanzierungen" bieten Vergleichsportale keinen umfassenden Marktüberblick mit allen Anbietern. Auch wenn Vergleichsportale gerne damit werben, dass sie 200-500 Banken "für Sie vergleichen", bieten sie auf keinen Fall einen universellen Marktüberblick. Das Thema "Öffentliche Fördermittel" ist bei den Vergleichsportalen in der Regel zudem komplett ausgeblendet (denn die bringen ja - ausgenommen in Schleswig-Holstein- keine Provisionen). Angeboten werden höchstens KfW-Darlehen über die Banken, denn dafür gibt es Provisionen. Davon, dass diese KfW-Förderprogramme ggf. auch über Landesförderinstitute abgewickelt werden können (und damit eine Art von Eigenkapitalersatz darstellen können!), wird man seitens der Vergleichsportale kaum etwas erfahren.

Konditionsvergleiche ersetzen keine Beratung!

Der Vergleich von Zinssätzen und Konditionen ist nur der letzte Schritt auf dem Weg zu einer günstigen Immobilienfinanzierung. Viel wichtiger sind die Schritte davor. Was nützt es, wenn Sie Zinskonditionen beispielsweise für eine 10jährige Zinsbindung vergleichen, obwohl eine längere unter dem Strich viel sinnvoller wäre (aber welche)? Was nützt ein Zinsvergleich für ein Bankdarlehen über beispielsweise 200.000 Euro, wenn man einen Teil davon als Förderdarlehen von jeweiligen Bundesland bekommen könnte? Und was ist, wenn die Bank, die dann den Rest finanziert, das quasi als Eigenkapital betrachtet und selbst nochmal günstigere Zinssätze anbietet?

Das ist übrirgens der kleine - aber wesentliche- Unterschied zwischen uns und den Vergleichsportalen im Internet: wir vergleichen Zinssätze und Konditionen erst, sobald wir das optimale Finanzierungskonzept für Sie gefunden haben.

Ihr

Olaf Varlemann

Inhaber von baufi-nord.de

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