Mehr Infos
Skip to main content

Knapper Wohnraum: Alternative zum teuren Neubau in Ballungsgebieten?!

30.07.2019: Wohnraum ist knapp und teuer. Das gilt aber in der Hauptsache für stark nachgefragten Ballungsräume wie München, Hamburg oder Berlin. Dort treiben fehlende Baugrundstücke und Spekulation die Preise. Dabei gibt es eine simple Methode, die Lage am Wohnungsmarkt zu entspannen. Aber dazu muss man beim Thema "Wohnen und Leben" grundlegend umdenken.

Es vergeht wohl kein Tag, an dem in den Medien nichts über teueren und knappen Wohnraum zu sehen. lesen oder zu hören ist. Überall fehlen Wohnungen, weil zu wenig gebaut wird. Grundstücke sind rar und teuer, weil Spekulanten lieber auf steigende Grundstückspreise setzen als selbst zu bauen. Und die, die neu bauen wollen, finden kaum Bauunternehmen oder Handwerker, die ihre Pläne in die Tat umsetzen. Und erst die Mieten! Die sind für die meisten Bundesbürger kaum noch erschwinglich. Mietpreisbremsen und Mietendeckel haben die Situation auch nicht verbessert bzw. werden sie nicht verbessern. Es ist überhaupt und allgemein eine Katastrophe! So ist jedenfalls der Eindruck, wenn man Zeitungen liest, im Internet herumstöbert oder vor allem Politiker reden hört.

Es gibt kein Grundrecht auf das Wohnen in Großstädten!

Ja, es ist nicht alles schön. Menschen, die in Hamburg, Berlin, München usw. leben (wollen) trifft es wirklich hart. Und da liegt auch "der Hase im Pfeffer". Es dreht sich bei diesen ganzen Diskussionen immer nur um das Wohnen in den großen Ballungsgebiten. Aber wer bestimmt eigentlich, dass man gefälligst in einer der bekannten Großstädte oder drumherum zu leben hat? Wenn es denn so schwierig ist, in diesen Regionen ausreichend bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen, warum sorgt man nicht einfach dafür, dass es die Menschen in andere Regionen zieht? In Regionen, in denen es ausreichend vorhandenen Wohnraum und/oder Bauland gibt und die Mieten und Kaufpreise erschwinglich sind?!

Im kleinen kennen wir das ja schon. Rund um die beliebten Großstädte sind über die Jahre und Jahrzehnte die sog. Metropolregionen entstanden. Insbesondere Familien mit Kindern, die sich den teuren Wohnraum innerhalb der Stadt nicht mehr leisten konnten, sind in die Randgemeinden gezogen. Aber auch hier sind die Preise mittlerweile deutlich gestiegen, so dass es die Menschen Stücke für Stück immer weiter hinauszieht. Das Problem ist nur, dass es dort "weiter draußen" meist an der notwendigen Infrastruktur fehlt. Sicher: man kann beispielsweise jeden Tag 2 Stunden mit dem Auto zur Arbeit fahren. Wobei man nicht 2 Stunden wirklich fährt, sondern mindestens 1,5 Stunden im Stau verbringt. Aber sehr reizvoll ist das nicht. Und sehr klimafreundlich ist das sicher auch nicht.

Es ist auch nicht besonders reizvoll, in einem Ort zu leben, in dem der letzte Supermarkt vor 10 Jahren dicht gemacht hat und z.B. der nächste Arzt bzw. Ärztin 30 Km entfernt und eigentlich schon im Ruhestand ist. Wenn die Kids um 5 Uhr aufstehen müssen, damit sie es noch bis 8 Uhr in die Schule schaffen, sorgt das auch nicht gerade für gute Laune in der Familie. Das Landleben kann beschwerlich sein.

Ländliche Regionen stärken statt Milliarden in den Großstädten verballern?!

Wenn man die Lage in den Metropolregionen entspannen will, kann man Milliarden in die Förderung von Neubauten stecken (egal, in welcher Form). Am Ende wird es aber nicht viel nützen, denn wie ich es auch immer drehe, sorge ich vor allem für eine immerwährende und steigende Nachfrage nach Wohnraum. Wesentlich effektiver wäre es, dafür zu sorgen, dass die Nachfrage nach Wohnraum in diesen Metropolregionen sinkt. Und das ist nur zu schaffen, in dem man die Attraktivität anderer Regionen stärkt.

Die Attraktivität bislang eher ländlicher Regionen kann man nur durch zwei Maßnahmen stärken: Verbesserung der Infrastruktur und Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort. Wer nicht in der Hamburger Innenstadt arbeitet, muss auch nicht im Umkreis von 10 Km darum wohnen. Und wer seinen Arbeitstag vor allem am PC und Telefon verbringt, kann meist auch 500 Km entfernt vom Firmensitz im Homeoffice arbeiten.