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So sparen Sie effktiv und mit wenig Aufwand Energiekosten!

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat einen ordentlich Shit-Storm erzeugt als er den den Tipp gegeben hat, künftig doch eher zum Waschlappen zu greifen als täglich zu duschen. Das Problem: er hat damit gar nicht so unrecht. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, Energie in Form vom Gas oder Strom zu sparen. Einige klingen banal, andere sind hinlänglich bekannt (nur beachtet sie kaum jemand). Wir haben hier einfach mal alle Tipps zum Energiesparen gesammelt.

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Bei unseren Energiespartipps beschränken wir uns auf die Möglichkeiten, die einfach und großen finanziellen Aufwand umzusetzen sind. Schließlich geht es darum, jetzt sofort die Nebenkostenabrechnungen zu reduzieren. Dabei spielt es häufig keine Rolle, ob Sie in den eigenen 4 Wänden leben oder zur Miete.

Wir fangen tatsächlich mal mit dem Thema Duschen an. Das scheint ja wohl das Aufregerthema überhaupt zu sein. Ich stehe da immer ein wenig kopfschüttelnd daneben, denn wenn ich täglich ausgiebig duschen würde, sähe ich nach spätestens einer einer Woche aus wie ein Krebs. Und ich laufe sicher nicht müffelnd die durch die Gegend. Insoweit ist Winfried Kretschmanns Tipp, nicht mehr jeden Tag unter die Dusche zu springen oder zumindest die Zeit unter der Dusche zu reduzieren, so blöd nicht.

1.  Gewohnheiten ändern?!

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wer nicht auf das tägliche Duschen verzichten will oder kann, sollte ggf. seine Zeit unter der Dusche reduzieren und die Wassertemperatur leicht absenken. Das mag zu Lasten des Wohlfühleffektes gehen, aber je weniger warmes Wasser verbraucht wird, desto größer ist die Ersparnis. Und ehrlich: die meisten werden kaum Abstriche beim Wohnfühleffekt machen müssen.

2. Duschkopf wechseln?!

Wer es noch nicht getan hat, sollte sich einen wassersparenden Duschkopf zu legen. Gem. aktueller Untersuchung der Stiftung Warentest reduziert das den Wasserverbrauch um ca. die Hälfte. Zusammen mit dem Absenken der Wassertemperatur um nur 1 Grad (!) und einer Verkürzung der Duschzeiten kommt Stiftung Warentest bei einer 3köpfigen Familie auf eine Ersparnis von run 700 Euro im Monat. Wobei Stiftung Warentest dabei von der Warmwassererzeugung durch Strom ausgegangen ist.

3. Heizung: Zimmertemperatur und programmierbare Thermostate?!

Im Normalfall reicht in Wohnräumen tagsüber eine Zimmertemperatur von 20 Grad aus, um sich wohlzufühlen. In der Küche und in Schlafräumen dürfen es gerne auch ca. 17 Grad sein.

Beim Thema Thermostate zitiere ich einfach nur die Stiftung Warentest: "Um die Heizkosten zu senken, setzt die Beispielfamilie programmierbare Thermostate ein. Nachts und wenn niemand zu Hause ist, wird die Temperatur gedrosselt. Durch eine zeitweise um 4 Grad niedrigere Temperatur sparen sie 7 Prozent der Heizkosten und damit etwa 95 Euro. Diese Umstellung lohnt sich in einer ungedämmten Wohnung noch mehr als im isolierten Neubau.

Wer noch die guten alten Thermostate hat: diese Temperaturen verberegen sich hinter den Zahlen!

  • Sternchen: ca. 5° C, Frostschutz
  • Stufe 1: ca. 12° C
  • Stufe 2: ca. 16° C
  • Stufe 3: ca. 20° C
  • Stufe 4: ca. 24° C
  • Stufe 5: ca. 28° C

4. Heizung: Möbelrücken ist angesagt!

Klassische Heizkörper sind eher ästhetische Herausforderung denn Augenweise. So wundert es nicht, dass viele vor den Heizkörpern Möbel plazieren, insbesondere Sofas bzw. komplette Wohnlandschaften. Das mag netter aussehen, ist aber in Bezug auf die Effektivität der Heizung und somit die Kosten kompletter Irrsinn.  Ein Sofa braucht keine Wohlfühltemperatur von 25 Grad! Schauen Sie sich einfach mal in Ihrer Wohnung bzw. in Ihrem Haus um und räumen die Heizkörper frei von Möbeln, Dekostücken und Co. Damit heizen Sie bei gleicher Vorlauftemperatur der Heizung deutlich effektiver, weil sich die Wärme besser verteilen kann.

Wer über eine Fußbodenheizung verfügt,muss jetzt nicht alle Möbel hängend an der Decke befestigen. Aber: wer den Fußboden mit lauter Teppichen versehen hat, sollte darüber nachdenken, den einen oder anderen zu entfernen, um ggf. den Wirkungsgrad der Fußbodenheizung zu erhöhen . Auch Teppiche habne - ähnlich wie Sofas- keine Wohnfühltemperatur. Und: Ich beispielsweise habe in meinem Wohn-/Esszimmer 2 Heizkreise. Davon schalte ich aber nur einen (den im Wohnbereich) ein.

5. Heizkörper und Fußbodenheizung entlüften?!

Wer klassische Heizkörper im Haus bzw. ind er Wohnung hat, sollte diese regelmäßig entlüften, denn Luft im Heizkreislauf kostet unnötig und viel Energie. Das ist kinderleicht und braucht keinen Handwerker mit 3jähriger Berufsausbildung (einfach bei Youtube nachschauen).

Auch bei einer Fußbodenheizung muss regelmäßig entlüftet werden. Das ist etwas aufwendiger, aber auch kein Hexenwerk. Hier helfen Tutorials der Heizungshersteller weiter!

6. Fenster und Türen abdichten?!

Wenn es durch Fenster und Außentüren zieht, müssen diese ggf. neu eingestellt werden. Mit der Zeit kann die Mechanik "ausleiern" bzw. sich verstellen, wodurch Fenster und Türen nicht mehr optimal schließen (Stichwort "Anpressdruck"). Auch das kann man - mit etwas Geschick, dem richtigen Werkzeug und ein paar Tutorials- selbst machen. Und das ist definitiv deutlich effektiver als die Fenster und Türen mit selbstklebendem Isolierband vollzupappen.

Zudem sollte man bei alten Fenstern und Türen (ca. 10 Jahre alt) die Dichtungsgummis erneuern. Die halten nämlich auch nicht ewig! Die Dichtungsgummis sind übrigens deutlich günstiger günstiger als das Klebeisolierband.

Wenn es im Haus bzw. der Wohnung unten durch die Zimmertüren oder die Haustür pfeifft, hilft gerne auch der klassiche "Türdackel" (langer Wollschlauch, den man früher gerne mit alten Socken ausgestopft hat).

7. Wäsche waschen?!

Ich wasche meine Wäsche bei 40 Grad und mit dem Ökoprogramm. Dabei habe ich es noch nicht erlebt, dass die Wäsche nicht sauber wurde. In der Regel reicht das auch dicke für Unterwäsche und Co. Wer glaubt, dass man die mit mind. 60 Grad waschen muss: Keimen und Co. ist es egal, ob das Wasser, das sie aus der Wäsche spült, 40 oder 60 Grad hat. Und das Einsparpotential ist gerade bei Familien mit mehreren Kindern beachtlich.

8. Kochen?!

Auch beim Kochen gibt es ein paar ziemlich simple, aber höchst effektive Tricks, um Strom zu sparen.

Wer heißes bzw. kochendes Wasser für Pasta und Co. braucht, sollte dies nicht im Topf, sondern im Wasserkocher erhitzen (dann in den Topf gießen und dann erst die Herdplatte anmachen). Das ist jetzt nicht besonders originell, aber ich wollt´s nochmal erwähnen.

Wer "richtig" kocht und nicht nur Fertiggerichte warm macht, sollte sich eine Kochkiste bauen. Dafür reichen schon eine Klappbox und ein paar Handtücher. Statt den Topf mit -beispielsweise- Kartoffeln auf dem eingeschalteten Herd ca. 15 Minuten vor sich hinköcheln zu lassen, kann man den Topf eben auch in die Kochkiste stecken. Der wird dann mit den Handtüchern von allen Seiten isoliert und braucht dann ggf. 5 Minuten länger als auf dem Herd. Dieser Tipp stammt übrigens aus "Omas Zeiten", wenngleich unsere Omas oft noch viel pragmatischer waren und den Topf einfach ins Bett gestellt und mit der Bettdecke warm gehalten haben.

Statt in die Kochkiste kann man die Töpfe aber auch in den - ausgeschalteten- Backofen stellen, denn auch der isoliert und hält die Wärme.

Wie hoch ist das Einsparpotential?

Eien 4köpfige Familie, die bislang beim Thema Energieverbrauch eher unbekümmert war, kann durch die Tipps bei den aktuellen Strom- und Gaspreisen gut und gerne bis zu 3.000 Euro (!) pro Jahr einsparen! Erforderliche Investitionen: keine! Es braucht nur ein bisschen guten Willen und die eine oder andere Änderung beim eigenen Verhalten.