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Neue Gasheizung mit 65% erneuerbaren Energien?!

20.04.2023 Die Bundesregierung hat mit der 2. Novelle des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) u.a. bestimmt, dass alle ab 2024 neu eingebauten Heizungen mit "...möglichst..." 65% erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Ist das damit das Ende von Öl- und Gasheizungen? Nein, grundsätzlich könnten auch neue Gasheizungen eingebaut werden, aber die müssen gewisse Anforderungen erfüllen. Die einzige praxisgerechte Variante ist die sog. Hybid-Heizung.

Die grundsätzliche Regel, dass ab 01.01.2024 nur noch Heizungen in Gebäude eingebaut werden dürfen, bedeutet nichts das grundsätzliche Aus für Gasheizungen - zumindest nicht auf dem Papier. Aber wie soll das mit den 65% erneuerbaren Energieen bei einer Gasheizung funktionieren?

Eigentlich ist es ganz simpel! Gasheizung bedeutet ja nicht, dass diese Erdgas betrieben werden muss. In der Pressemitteilung der Bundesregierung heißt es:

"Auch sind „H2-Ready“ Gasheizungen eine weitere Option, also Heizungen, die auf 100 Prozent Wasserstoff umrüstbar sind. Diese dürfen dann eingebaut werden, wenn es einen verbindlichen Investitions- und Transformationsplan für Wasserstoffnetze gibt und diese Heizungen ab 2030 mit mindestens 50 Prozent Biomethan oder anderen grünen Gasen und spätestens ab 2035 mit mindestens 65 Prozent grünen oder blauem Wasserstoff betrieben werden...."

Das Problem ist, dass es meines Wissens nach seitens der Energieversorger derzeit keine verbindlichen Investitions- und Transformationspläne für Wasserstoffnetze gibt. Es ist auch fraglich, ob die Energieversorger künftig derartige Pläne erstellen und damit ins Risiko sprich die Haftung gehen, wenn sie diese (Zeit-)Pläne am Ende nicht einhalten. Ich vermute, dass sie es nicht tun werden.

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Vorsicht ist auch bei Gasheizungen geboten, die heute bereits als "H2-Ready" angeboten werden. Diese müssten nachgerüstet werden, um den im GEG geforderten Standard zu erreichen.

Biomethan könnte von den vielen Biogasanlagen geliefert werden. Diese finden sich aber ausschließlich in ländlichen Regionen, weshalb diese Option für Gebäude in Städten wohl eher nichts ist.

Eine weitere - und derzeit wohl einzige sinnvolle- Option ist der Einbau einer Hybridheizung, also einer Kombination aus Erneuerbaren-Heizung (Wärmepumpe) und Gas- oder Ölkessel. Alle Heizungshersteller haben da entsprechende Systeme im Angebot und sogar die Nachrüstung bestehender Brennwertheizungen ist möglich. Aber: Zum 31.12.2044 ist auch damit Schluss.

Im Einfamilienhausbereich sind neue Öl- und Gasheizungen - meiner Meinung nach - tatsächlich kein Thema mehr. Wer ab dem kommenden Jahr eine komplett neue Heizung braucht, sollte da eher auf Alternativen umsteigen. Die Kosten sind zwar höher als beim Austausch der Gasheizung, aber diese Mehrkosten werden durch die sog. BEG-Förderungen mindestens teilweise aufgefangen.

Ihr

Olaf Varlemann

Geschäftsführer der Baufi-Nord GmbH

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