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Deutsches Konto mit Auslandswohnsitz?

Wer als Deutscher im Ausland lebt und arbeitet, hat bei den meisten deutschen Banken keine Chance auf ein Bankkonto (Girokonto). Das wird spätestens dann zum Problem, wenn man in Deutschland eine Immobilie erwerben will oder schon besitzt, denn Banken, Energieversorger usw. verlangen häufig ein deutsches Bankkonto für den Einzug von Darlehensraten, Abschlagszahlungen usw.. Auch hier haben wir Lösungen und können unseren Kunden normale Girokonten - zu normalen Kosten/Konditionen- bei ganz normalen deutschen Banken anbieten.

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Bildnachweis: Shutterstock/GaudiLab

Ausländisches Bankkonto: Sepa-Lastschriftmandat?!

Eigentlich sollte der Einzug von Darlehensraten, Nebenkostenvorauszahlungen usw. auch bei einem Auslandskonto funktionieren. Das gilt zumindest, wenn es sich um eine Bankkonto innerhalb des sog. SEPA-Raums handelt und es sich um Zahlungen in Euro handelt. SEPA (Single Euro Payments Area) ist eine Vereinbarung/Vorgabe, die u.a. die "Diskriminierung" von IBAN´s verbietet. Demnach müssen deutsche Banken etc. beispielsweise auch ein Bankkonto in den Niederlanden oder der Schweiz (gehört auch zum Sepa-Raum) akzeptieren.  In der Praxis funktioniert das leider nicht immer und so sind viele "Gebietsfremde" auf der Suche nach einer deutschen Bankverbindung.

SEPA-Teilnehmer sind: die EU-Staaten (auch wenn der euro dort nicht Landeswährung ist), Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz, Monaco, San Marino, Andorra, Staat Vatikanstadt und Großbritannien (seit dem Brexit allerdings eingeschränkt).

Warum tun sich Banken so schwer mit einem Girokonto für Gebietsfremde?

Mal abgesehen davon, dass die deutschen Banken das Thema Online-Banking ziemlich verschlafen haben, gibt es ganz banale Gründe für die Ablehnung. Als erstes haben die deutschen Banken schon einmal Angst vor der rechtlichen Situation. Wenn Sie beispielsweise in der Schweiz leben, ist die Frage, ob für Sie deutsches oder schweizer Verbraucherrecht gilt. Wenn eine Bank für sich zu dem Schluß kommt, dass ausländisches Recht gilt, ist Schluß. Da spielt keine deutsche Bank mit (nicht einmal bei einem Wohnsitz innerhalb der EU, denn das Verbraucherrecht ist in der EU - anders als häufig vermutet- nicht einheitlich).

Nach den rechtlichen Problemen kommt gleich das Thema "Geldwäsche". Die Banken fürchten, dass sie bei einem Auslandswohnsitz die Legitimation des Kontoinhabers nicht verlässlich prüfen können und Konten für gefakte Identitäten einrichten, über die dann Gelder aus "zweifelhafter Herkunft" nach Deutschland oder aus Deutschland heraus ins Ausland transferiert werden sollen. Zudem fürchtet man den Arbeitsaufwand, wenn man beispielsweise die Herkunft von Gutschriften aus dem Ausland nachweisen soll. Das Thema Geldwäsche ist auch der Grund dafür, dass einige Banken - beispielsweise die ING oder comdirect- bereits bestehende Konten bei einem Auslandsaufenthalt kündigen (insbesondere bei einem Wohnsitz in den USA).

Der häufige Ablehnungsgrund bei der Kontoeröffnung ist allerdings sehr banal: die Legitimationsprüfung ist meist nur persönlich in einer Filiale oder im Rahmen des sog. "PostIdent-Verfahrens" möglich. Letzteres ist mit einem Wohnsitz im Ausland aber praktisch unmöglich (PostIdent = Deutsche Post).

Welche Lösungen können wir bieten?

Beim Thema Bankkonto für Steuerausländer/Gebietsfremde (Bankerdeutsch!) haben wir verschiedenen Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, wenn Sie über uns eine Immobilie in Deutschland finanzieren. In dem Fall bieten nämlich die darlehensgebenden Banken immer  auch ein kostenloses bzw. kostengünstiges Girokonto an. Das ist unkompliziert, denn die sog. Legitimationsprüfung (= der Knackpunkt bei einer Kontoeröffnung für Gebietsfremde) erfolgt ja ohnehin schon im Rahmen der Immobilienfinanzierung.

Wenn Sie (noch) keine konkreten Finanzierungswünsche haben, ist die Auswahl bei den Banken aus den o.g. Gründen extrem eingeschränkt. Man muss dann eine Bank finden, bei der der gesamten Kontoeröffungsprozess inkl. Legitimationsprüfung online erfolgt. Damit tun sich die deutschen Banken im Allgemeinen aber sehr schwer. Hier sollte man ggf. auf die sog. "Neo-Banken" setzen, denn deren Prozesse laufen per se komplett online ab. Hier ist beispielsweise die N26 mit ihrem kostenlosen Basiskonto UND einer DE-IBAN (!) ziemlich weit vorne (als sog. "Hauskonto" sollte das Basiskonto völlig ausreichen). Da die N26 aber gerade wieder mal einen Rüffel in Sachen Geldwäschebekämpfung bekommen hat, bleibt abzuwarten, wie lange eine Kontoeröffnung mit Auslandswohnsitz da noch möglich ist. Einiger unserer Kunden haben dort ein Konto eröffent und berichtet, dass das relativ einfach und innerhalb von einem Tag möglich ist (inkl. Legitimationsprüfung). Dabei handelte es sich vor allem um Kunden mit Wohnsitz Schweiz. Wie die N26 bei anderen Wohnortländern vorgeht, ist uns aktuell nicht bekannt (für Feedbach wären wir dankbar!).

Im folgenden Girokontovergleich tauchen auch Banken auf, die kein Girokonto für "Gebietsfremde" anbieten. Wählen Sie dort einfach die N26 aus und informieren sich direkt dort über deren Bedingungen.

Tipp: wenn sie in der Schweiz, Österreich, Luxemburg, Niederlande oder Belgien leben, wäre das Konto der comdirekt (Teil der Commerzbank) machbar.

Unseren Kunden und Interessenten helfen wir in Sachen Bankkonto in Deutschland gerne weiter.

Ihr

Olaf Varlemann

Inhaber von baufi-nord.de

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